Ein Beispiel für einen Zeitungsartikel, in dem berichtet wird, dass vergewaltigte Frauen in Pakistan manchmal im Gefängnis landen, findet man unter dem folgenden Link. Alle Versuche, die die aufeinanderfolgenden Regierungen in Pakistan unternommen haben, um das Strafrecht zu reformieren, sind auf besonders harten Widerstand islamischer Gelehrter gestoßen. Der Grund dafür ist sehr einfach: Nach Auffassung der Gelehrten stellen die gewünschten Reformen einen Widerspruch zum Islam dar. Im Folgenden werden wir die Logik, die hinter der Bestrafung einer vergewaltigten Frau steckt, erläutern.
Im Islam bekommt ein Mann, der eine Frau vergewaltigt und die Tat gesteht, die Todesstrafe. Die Grundlage dafür bilden Hadithe wie der folgende von Abu Dawud 38.4366:
Wa'il ibn Hujr berichtete: “Als eine Frau in der Zeit des Propheten (Friede sei auf ihm) zum Beten [vermutlich in der Moschee] das Haus verließ, griff ein Mann sie an und überwältigte (vergewaltigte) sie. Sie schrie, aber er entkam, und als ein Mann vorbeikam, sagte sie: Dieser (Mann) tat so und so mit mir. Und als eine Gruppe von Auswanderern vorbeikam, sagte sie: Dieser Mann tat so und so mit mir. Sie gingen und fassten den Mann, von dem sie dachten, dass er sie vergewaltigt hatte und sie brachten ihn zu ihr. Sie sagte: Ja, er ist es. Sie brachten ihn zum Gesandten Allahs (Friede sei auf ihm). Als er (der Prophet) gerade etwas sagen wollte, richtete sich der Mann, der sie vergewaltigt hatte, auf und sagte: Gesandter Allahs, ich bin der Mann, der es getan hat. Er (der Prophet) sagte zu ihr: Geh, denn Allah hat dir vergeben. Aber zu dem Mann, der sie vergewaltigte, sagte er: Steinigt ihn zu Tode. Er sagte auch: Er hat auf eine solche Weise Reue gezeigt, dass, wenn die Menschen von Medina auf eine ähnliche Weise Reue gezeigt hätten, sie von ihnen angenommen wäre.
Auffällig bei dieser Überlieferung von Mohammed ist folgendes:
- Mohammed sagt zu der Frau, dass Allah ihr vergeben hat. Die Frage, die sich stellt, ist, was ihr eigentlich vergeben wurde? Sie trifft doch keine Schuld! Mohammed legt die Annahme nahe, dass sie sich schuldig gemacht hat. Aber er fügt hinzu, dass Allah ihr vergibt.
Es gab keine Zeugen der Vergewaltigung. Es stand also das Wort der Frau gegen das Wort ihres Vergewaltigers. Durch das Geständnis des Mannes wurde er zum Tode verurteilt. Dies lässt viele Muslime zu der falschen Schlussfolgerung gelangen, dass die Beschuldigung der Frau ausreichend sei, wenn es keine Zeugen gibt. Dies wäre natürlich nicht gerecht, da jede beliebige Frau einen Mann hinrichten lassen könnte, indem sie ihn der Vergewaltigung beschuldigt. Wir werden in diesem Artikel der Frage nachgehen, was geschehen soll, wenn der Mann nicht gesteht.
Im Islam wird bei Sittenverstößen grundsätzlich nach Koranvers 24.4 gehandelt. Dieser Vers fordert mindestens vier Zeugen, damit eine Frau, die beschuldigt wird, außereheliche Beziehungen gehabt zu haben, verurteilt werden kann. Drei Zeugen sind also nicht ausreichend:
24.4. Diejenigen, welche züchtige Frauen verleumden und hernach nicht vier Zeugen beibringen, die geißelt mit achtzig Hieben und nehmet nie mehr ihr Zeugnis an, denn es sind Frevler.
Vers 24.4 wurde “offenbart”, als Mohammeds Kindfrau Aischa des Ehebruchs beschuldigt wurde. Mohammed wusste nicht, wie er auf die Beschuldigung reagieren sollte und sprach einen Monat lang nicht mit ihr (außer Salamu aleikum). Er befeuerte die Gerüchte dadurch, dass er nicht sofort klarmachte, dass eine Beschuldigung ohne Zeugen nicht möglich ist. Nach einem Monat kam endlich die rettende “Offenbarung” mit der Regel, dass in solchen Fällen vier Zeugen notwendig sind.
Durch Analogieschluss wird Vers 24.4 in der Scharia bei allen Sittenverstößen angewendet, auch wenn Männer beschuldigt werden. Voraussetzung für die Feststellung der Schuld bei Ehebruch, anderen außerehelichen Beziehungen oder Vergewaltigung sind entweder ein Geständnis oder die Aussage von vier Zeugen. Auch die Schwangerschaft einer Frau gilt als Beweis, wenn ihr Mann zum Zeitpunkt der Empfängnis weit weg war, z.B. im Dschihad kämpfte.
Wenn Muslime darauf hingewiesen werden, dass die Steinigung für Ehebruch eine barbarische Strafe ist, versuchen sie sich herauszureden, indem sie behaupten, dass vier Zeugen notwendig seien, welche die Tat gesehen haben, und das dies unmöglich sei. Dabei verschweigen sie, dass Mohammed Menschen hat steinigen lassen, die ihre “Tat” gestanden haben, darunter eine schwangere Frau. Ein Beispiel lässt sich im folgenden Hadith Muslim 17.4207 finden. Dieser und andere Hadithe vermitteln den Eindruck, dass die Geständnisse spontan abgelegt wurden und dass diese Menschen sich demnach selbst zum Tode haben verurteilen lassen. In der Praxis ist der Schritt zu einem unter Druck oder Folter erzwungenen Geständnis klein, vor allem in Diktaturen. Leider wird bis heute in vielen islamischen Ländern noch immer gefoltert. Mohammed hat in seiner Zeit ebenfalls ein gewalttätiges Klima geschaffen, siehe auch unsere Webseite “Ich wurde durch Terror siegreich gemacht”. In einem solchen Klima wird normalerweise gefoltert.
Zurück zur Frau, die vergewaltigt wurde. Wenn diese Frau bei der Polizei Anzeige erstattet, ihren Vergewaltiger kennt, jedoch keine vier Zeugen hat, ist es logisch, dass dieser Mann die Tat abstreiten wird, auch wenn es drei Zeugen gibt. Er muss lügen, denn wenn er gesteht, ist er tot. Die vergewaltigte Frau gerät oft in Schwierigkeiten, oft aus zwei Gründen:
- nach Koranvers 24.4 kann der Mann sie wegen einer falschen Aussage anklagen und bekommt sie 80 Peitschenhiebe; der Koran nennt sie eine Lügnerin, wenn sie keine vier Zeugen hat:
24.4. Diejenigen, welche züchtige Frauen verleumden und hiernach nicht vier Zeugen beibringen, die geißelt mit achtzig Hieben und nehmet nie mehr ihr Zeugnis an, denn es sind Frevler.
24.12. Warum, als ihr es hörtet, dachten nicht die gläubigen Männer und Frauen bei sich Gutes und sprachen: "Dies ist eine offenkundige Lüge?"
24.13. Warum brachten sie nicht vier Zeugen hierfür? Doch da sie die Zeugen nicht brachten, sind sie vor Allah Lügner.
Auf der Grundlage ihrer eigenen Aussage wird sie wegen außerehelichem Sex mit einem unbekannten Mann angeklagt und gesteinigt, wenn sie verheiratet ist, oder ausgepeitscht, wenn sie nicht verheiratet ist.
In Pakistan wird die Scharia praktiziert und es hat sich herausgestellt, dass ein Drittel der Frauen im Gefängnis verurteilt wurden, weil sie eine Vergewaltigung ohne Zeugen angezeigt haben. Da die Scharia in dieser Hinsicht so absurd ist und dem Gewissen der islamischen Richter widerspricht, dauert es in den meisten Fällen eine Ewigkeit, bis ein Urteil gegen diese Frauen gefällt wird. Wenn überhaupt ein Urteil gefällt wird. Bis dahin verrotten diese Damen im Gefängnis. Frauen werden unter diesen Umständen eine Vergewaltigung nicht anzeigen. Und ein Mann, der der Vergewaltigung beschuldigt wird, muss weiterhin lügen.
Auch eine Frau, die des Ehebruchs beschuldigt wird, kann sich “herauslügen”. Sie kann verhindern, gesteinigt zu werden, indem sie den von Allah gezeigten Ausweg beschreitet. Lesen Sie doch kurz mit:
24.6. Und diejenigen, welche ihre Gattinnen verleumdet und keine Zeugen haben außer sich selber – viermal soll ein jeder sein Zeugnis vor Allah beteuern.
24.7. Und zum fünftenmal, dass Allahs Fluch auf ihn komme, so er ein Lügner sei.
24.8. Aber abwenden soll es die Strafe von ihr, wenn sie viermal vor Allah bezeugt, dass er ein Lügner ist.
24.9. Und das fünfte Mal, dass Allahs Zorn auf sie komme, wenn er die Wahrheit gesprochen.
Zur Veranschaulichung dessen, was islamische Gelehrte über Vergewaltigung sagen, geben wir den Standpunkt der Maliki-Schule wieder, der in Marokko vertreten wird und unter dem folgenden Link eingesehen werden kann:
37.26 DER BEWEIS DER UNSCHULD EINER VERGEWALTIGTEN FRAU.
Falls eine Frau, die offenbar schwanger ist, sagt: "Ich wurde zu sexuellen Beziehungen gezwungen ", muss ihr nicht geglaubt werden und muss sie nach dem islamischen Strafrecht bestraft werden, es sei denn, es gibt einen Zeugen, welcher erklärt, dass sie vom Vergewaltiger mitgenommen wurde, oder sie hat zum Zeitpunkt der Ereignisse um Hilfe gesucht, oder sie hat geblutet.
Hervorzuheben ist, dass die Frau nach dieser Schule beweisen muss, dass sie unschuldig ist, sonst wird sie auf eine unmenschliche Weise bestraft.
Schlussfolgerung
Die pakistanische Gesetzgebung, nach der vergewaltigte Frauen ins Gefängnis gesteckt werden, stützt sich auf den Koran und die Hadithe. Man sagt, dass in Pakistan eine besonders strenge oder extreme Auslegung des Islam praktiziert wird. Nun, die von dort praktizierte Auslegung ist nicht weit hergeholt und basiert auf zwei Elementen:
1- der Islam ist besonders streng im Hinblick auf Beschuldigungen ohne das Vorhandensein von Zeugen. Eine Frau, die einen Mann ohne Zeugen der Vergewaltigung beschuldigt, hat also ein Problem.
2- der Islam sieht schwere Strafen für Unsittlichkeiten vor, insbesondere wenn diese öffentlich gemacht werden. Mohammed hat niemand für Ehebruch steinigen lassen, es sei denn, es wurde öffentlich gemacht. Wenn man hingegen im Geheimen Ehebruch begeht, gibt es kein Problem. Wird es allerdings öffentlich bekannt, könnte dies “die Moralität der Gesellschaft untergraben”, und das versuchte Mohammed zu verhindern.
Pakistan ist eines der wenigen islamischen Länder, in denen vergewaltigte Frauen ein solches Schicksal erleiden müssen. Der Grund dafür ist, dass die Scharia so absurd ist, dass man sie in anderen islamischen Ländern einfach nicht anwendet. Nicht, weil dort eine weniger strenge Auslegung des Islam praktiziert wird, oder weil es eine Scharia „Regular“ und eine Scharia „Light“ gibt, sondern einfach aus dem Grund, dass der Islam in diesem Fall weit davon entfernt ist, vollkommen zu sein.