STUDIUM DES ISLAM
Die Frau im Islam nach Linda Bogaert - Teil 1

WORDT VERVOLGD !

Linda Bogaert schreibt :

"Nach dem Islam sind Männer den Frauen überlegen". Diese Behauptung lässt sich seit geraumer Zeit nicht mehr aus der Welt schaffen. Oder umgekehrt: "Frauen sind nach dem Islam weniger wert".

Es kann nicht geleugnet werden, dass – ebenso wie an einigen anderen Orten auch - in manchen islamischen Gemeinschaften Frauen diskriminiert werden.

Aber ist das typisch für den Islam? Oder hat das nichts mit dem islamischen Modell an sich zu tun und ist diese tägliche Praxis vielmehr auf Traditionen, kulturelle Bräuche und festgefahrene Verhaltensmuster zurückzuführen?
Unser Kommentar :

Die Tatsache, dass es notwendig ist, zu beweisen, dass Männer nach dem Islam den Frauen nicht überlegen sind, lässt schon vermuten, dass das nicht selbstverständlich ist.

Hierbei handelt es sich um die klassische islamische Trickkiste. Wie Muslime ihre Frauen behandeln, hat nichts mit dem Islam zu tun, sondern mit der Kultur und den Traditionen, die – so lässt Linda vermuten -  im Widerspruch zum Islam stehen würden. Mit dem Gebrauch des Wortes “manche” erweckt sie den Anschein, dass in den meisten islamischen Gemeinschaften Frauen überhaupt nicht diskriminiert werden.

Saudi-Arabien ist ein durch und durch islamisches Land. Die Bevölkerung besteht bereits seit 1300 Jahren zu 100 Prozent aus Muslimen. Saudi-Arabien hat überhaupt keine Kultur außer dem Islam. Oder besser gesagt: Die Kultur ist vollständig vom Islam geprägt.

Und wie jeder weiß, genießt dieses Land nicht unbedingt einen frauenfreundlichen Ruf, es flüchten auch keine “unterdrückten” Frauen aus dem Westen dorthin! Und dennoch ist Saudi-Arabien zu 100 Prozent islamisch. Gibt es vielleicht  doch einen Zusammenhang zwischen der Behandlung von Frauen in diesem Land und dem Islam?
Linda Bogaert schreibt :

Nur eine Analyse des Korans und der Sunna kann ein klares Bild von der Stellung der Frau nach dem Islam verschaffen.

Daraus wird  sich ergeben, dass die gesamte Botschaft des Korans zu Männern und Frauen auf einem ausgeprägten zentralen Gleichheitsgrundsatz aufgebaut ist.
Unser Kommentar :

Wir sind gespannt, ob Linda Bogaert im Koran eine Stelle findet, die beweist, dass Männer den Frauen nicht überlegen sind.

Die “Botschaft des Korans” behauptet in Sure 4, “die Frau”, das Gegenteil:
4.34. “Die Männer sind den Weibern überlegen wegen dessen, was Allah den einen vor den andern gegeben hat, und weil sie von ihrem Geld (für die Weiber) auslegen.“

Eine islamische Gemeinschaft, die den Koran befolgt, wird auch diesen Vers befolgen, in dem steht, dass:
- Männer den Frauen gegenüber Verantwortung tragen. Frauen werden stets als Minderjährige angesehen. Dabei denkt man an Kinder, die nicht in der Lage sind, Entscheidungen zu treffen. Der Islam stellt Frauen mit Kindern gleich und macht auch keinen Unterschied im Alter. Auch nicht, wenn die Frau 80 Jahre alt ist.
Allah hat entschieden, dass Männer den Frauen überlegen sind und deshalb muss der Mann finanziell für die Frau sorgen (“von ihrem Geld für die Weiber auslegen”).

Linda, wo ist dein Koranvers, der diesen „ausgeprägten zentralen  Gleichheitsgrundsatz“ beschreibt und behauptet, dass Frauen auf anderen Gebieten den Männern überlegen sind, damit zumindest Ausgewogenheit herrscht?


Frauenrechte und Islam müssen nicht notwendigerweise einen Gegensatz darstellen.

Wenn der Koran auf einem “ausgeprägten zentralen Gleichheitsgrundsatz” beruht, warum behauptet Linda denn hier, dass Frauenrechte und Islam “nicht notwendigerweise” einen Gegensatz darstellen. In diesem Fall hätten Männer und Frauen doch einfach die gleichen Rechte! Ende der Diskussion! Aber so einfach ist es anscheinend nicht.

Linda möchte hier vermutlich sagen, dass, auch wenn der Islam Frauen NICHT gleich behandelt, dies nicht bedeutet, dass sie überhaupt keine Rechte haben.

Sie bringt offensichtlich die Begriffe Ungleichheit und das Haben von Rechten durcheinander. Die Frau hat nach 4:34 selbstverständlich Rechte, nämlich Essen, Trinken, Kleider und Obdach von einem Mann zu erhalten, der ihr “überlegen” ist.

Linda Bogaert schreibt :


Im islamischen Diskurs gilt der (ursprüngliche, arabische) Koran als das wörtliche, tatsächliche "Wort Gottes",  wie es vom Erzengel Gabriel dem Propheten Mohammed überliefert wurde. Jeder Vers im Koran ist ein Wunder an sich. Auch wenn man möglichst viel über Gott erfahren möchte, um herauszufinden, wie man Gott am besten dienen kann, wird man Gott niemals ganz kennen.

Schließlich ist Gott einmalig:


"Sprich: "Er ist Gott, ein Einziger, Gott der Absolute. Er hat weder gezeugt, noch ist er gezeugt worden. Und keiner ist Ihm ebenbürtig."" (Koran 112:1-4)
Diese Einmaligkeit von Gott hat zugleich eine Warnung inne: Im islamischen Diskurs kann kein Mensch sagen, das Wort Gottes vollständig zu verstehen. Wer das von sich behauptet, würde sich auf die gleiche Stufe mit Gott stellen, was im Islam so etwas wie die schlimmste Sünde ist,  da dies gegen den ersten und wesentlichsten Glaubenspunkt - dass er Gott ist, außer dem es keinen Gott gibt - verstößt.






















Man kann also höchstens sagen, dass man versucht, das Wort Gottes zu verstehen. Dabei werden verschiedene Menschen zu verschiedenen Interpretationen kommen. Die Einzigartigkeit Gottes ist mit anderen Worten zugleich mit einer pluralistischen Interpretation verbunden.

Daraus lässt sich schließen, dass es "die" Interpretation des Korans nicht gibt. Im Vergleich zum Wort Gottes stellt jede Auslegung, auch die folgende, lediglich einen Versuch zum Verständnis dar.
Unser Kommentar :


Zum einen ist der Koran wörtlich das Wort Allahs, und das ist ein Wunder, zum anderen ist dieses Wort Allahs nicht mit Sicherheit zu verstehen. Das ist ein echtes Wunder, und natürlich sehr zynisch. Allah schickt ein Buch, um die Menschen zu leiten, aber niemand kann mit Sicherheit sagen, was drinnen steht!?!?



Als Erklärung behauptet Linda, dass dies darauf zurückzuführen ist, dass Allah einzigartig sei.

Das ist natürlich total irrelevant. Es ist nicht normal, dass die endgültige und letzte Botschaft, die er den Menschen übermittelt, deshalb nicht richtig zu verstehen ist,  weil Allah einzigartig ist, über allem steht und niemand in der Lage ist, sein Wesen mit Sicherheit zu erfassen.

Daher der folgende Vergleich: Der französische Präsident Sarkozy schreibt ein Buch, um der Bevölkerung seine Pläne für Frankreich nahe zu bringen. Nun ist es so, dass keiner in Frankreich dem Präsidenten gleichgestellt ist. Er steht über allem. Darüber hinaus ist er der Einzige, der Präsident ist. Für Linda dürfte es demnach kein Problem sein, wenn niemand sein Buch richtig versteht und es unterschiedliche Interpretationen geben würde, auch wenn Sarkozy sagt, sein Buch sei klar und ein Leitfaden für die Gesellschaft und die politische Welt. Jeder vernünftige Mensch würde sagen, dass, sollte Sarkozy nicht in der Lage sein, seine Ideen deutlich in Worte zu fassen, er versagt habe und möglicherweise als Präsident eine schlechte Wahl sei. Umgekehrt bedeutet es auch nicht, dass jemand, der behauptet, die Botschaft von Sarkozy zu verstehen, sich mit dem Präsidenten gleichstellt!

Die Logik entgeht uns völlig: Allah ist einzigartig, also kann man seine Worte auf sehr unterschiedliche Weise interpretieren. Verstehe, wer will!!!





Selbstverständlich kennt Linda folgende Verse aus dem Koran:
5.15. “O Volk der Schrift, nunmehr ist Unser Gesandter zu euch gekommen, euch vieles von der Schrift kundzutun, was ihr verbargt, und um vieles zu übergehen. Gekommen ist nunmehr zu euch von Allah ein Licht und ein klares Buch.
5.16. “Mit dem Allah leitet, wer Seinem Wohlgefallen nachgeht, zu Wegen des Heils, und sie herausführt aus den Finsternissen zum Licht mit Seiner Erlaubnis und sie leitet auf einen rechten Pfad.

Aber diese Verse sind nicht mit der Argumentation von Linda vereinbar, also verschweigt sie diese. Allah sagt nämlich, dass der Koran sehr wohl deutlich ist und die Menschen aus den Finsternissen zum Licht führt.

Ende Teil 1